AUTONOMIE DER LINIE ODER ZUR AUTONOMIE DER LINIE
03/08 – 08/08/2012

Ist die Autonomie des technischen artefakts möglich? Was bedeutet dies für die Beziehung Mensch – Maschine? Welche Formen könnte der Dialog und die Interfaces über die dieser stattfindet, dann annehmen? Diese Fragestellungen haben weitreichende Folgen für die die Beziehung von Werk und Betrachter und nicht zuletzt für das Werk und seine Produktionsbedinungen an sich, selbst.In dieser Hinsicht kann nicht mehr die Kontextualität, nicht die Reaktion auf dasjenige was bereits vorhanden ist, im Vordergrund stehen. Sondern, es geht vielmehr um die Frage ob und wie ein Kunstwerk selbst produktiv werden kann?Um uns dem zu nähern haben wir ein Projekt konzipiert, welches sich aus den Zwängen einer kontextualisitischen Angepassheit befreit, um so die notwendige Autonomie zu erreichen. Die Bewegungen welche die Linie vollzieht, beziehen sich nur auf sich selbst, finden keine Entsprechung in der Umgebung bis auf die räumlich gegebenen, also physischen Grenzen. Umsetzung findet dieser Gedanke in einer 10m langen Linie, materialisiert in Rohstahl und mit 8 Leuchtstoffröhren bestückt. Von der Decke mit Kunstostoffseilen abgehängt, angetrieben von Schrittmotoren, bewegt sich die Linie durch den Raum. Somit verlässt das gedanklich lediglich zweidimensionale Artefakt den ihm zugeschriebenen Raum und erobert die Tiefe als dritte und den zeitlichen Ablauf als vierte Dimension. Durch eine Vielzahl an Freiheitsgraden kann die Linie eine jede erdenklich Lage im Raum einnehmen. Dadurch wird dieser, vorerst neutrale oder homogene Raum zerteilt und so in unterschiedlichste Konfigurationen versetzt. Doch die Dynamik besteht nicht nur aus der physischen Lageänderung, auch die Verteilung der Lichtintensität korreliert mit den räumlichen Verschiebungen.